Digitales Marketing oder Marketing in einer digitalen Welt?

Digitales Marketing oder Marketing in einer digitalen Welt?

e-volution: Auf der IAA in Frankfurt dürfen wir derzeit beobachten, wie das kleine e  der Automobilindustrie Beschleunigung auferlegt. Hersteller aller Couleur geben Gas, um in dieser Zukunftstechnologie die Stoßstange vorn zu behalten. Mit der milliardenschweren Strategie „Roadmap E“ plant VW nach eigenem Bekunden die umfassendste Elektrooffensive in der weltweiten Autoindustrie … Doch nicht nur die Automobilisten werden vom kleinen e (an-)getrieben. Längst akzeleriert es auch die Mitarbeiter in den Marketingabteilungen – wie zeitgleich 150 km nordwestlich in Köln auf der dmexco, der „digital marketing exposition & conference“, deutlich wird.
 
Selbstbewusst bezeichnet sich die Messe mit dem sperrigen (durchaus marketing-aversiven) Namen als „Hotspot der Digiconomy“. Hier dreht sich alles um Künstliche Intelligenz (KI), Robotics, Internet of Things (IoT), Augmented Reality (AR), Data Economy, Connectivity und Digital Transformation. Die Mission ist ambitioniert: „Lightening the Age of Transformation“.
 
Die Dynamik des Marktes für digitales Marketing ist gigantisch. Und die Möglichkeiten, die sich aus den neuen Technologien für die Kommunikation ergeben, sind unschätzbar groß: vom Triggern der Reiselust via VR-Brille über Connected-Car-Konzepte bis hin zum flying Lab der Lufthansa.

Die Messe spiegelt, was sowohl große Konzerne als auch der Mittelstand und jedes ambitionierte Startup längst erkannt haben: Papier ist zwar geduldig, ist aber als alleiniges Marketinginstrument ein gebissloser Tiger. Der Zahn des Zeitgeistes will es, dass digitale Kanäle den klassischen Medienmix heute so obligatorisch ergänzen wie der Marktschreier den berühmten Hamburger Umschlagplatz für verzehrfähiges Meeresgetier. Doch Eloquenz und Erfolg des m-e-dialen Getöses sind nicht immer gegeben. Nicht selten verhallt die Botschaft ungehört im digitalen Nirvana des www.

Der Schlachtruf „Lightening the Age of Transformation“ der dmexco lässt die Crux vermuten: den latenten Informationsbedarf. Die Materie ist längst nicht so transluzent wie ein durchschnittlicher Internetnutzer für Google. Die Wahrheit irgendwo in der Mitte zwischen Adressability und YouTube zu finden ist beliebig kompliziert.

Was wir wissen: Content ist King – immer noch. Und natürlich müssen digitale Konzepte den Kunden nicht nur einen virtuellen, sondern einen spürbaren Mehrwert bieten. Aber welche Mittel eignen sich für welche Ziele? Social Media, Bewegtbild, App, Webcast, e-learning, Online-Shop, VR…?

Die ganz persönliche e-volution des digitalen Marketing ist für Unternehmen nicht banal. Augenmerk lohnt sich. Damit die Navigation auf der Corporate Datenautobahn – um zumindest terminologisch auf die IAA zurückzukommen – mehr ist als trial and e-rror.